Qualitätsmerkmale von Tierfutter: Hochwertige Zutaten und optimale Nährstoffgehalte
Optimale Ernährung für Haustiere: Mehr als nur Sattmachen
Für Tierbesitzer ist es wichtig zu verstehen, dass einfaches Sattmachen und eine optimale Ernährung ihrer Haustiere zwei verschiedene Dinge sind. Beim Kauf von Tierfutter oder bei der Zubereitung von Mahlzeiten für Haustiere denken viele nicht an spezifische Nährstoffe wie Proteine oder mehrfach-ungesättigte Fettsäuren. Solange die Tiere eine abwechslungsreiche und hochwertige Ernährung erhalten, ist dies in der Regel kein Problem. Einseitige Ernährung mit stark verarbeitetem Futter kann jedoch zu einer suboptimalen Versorgung führen: zu viel Fett, zu viel Zucker, zu wenig Vitamine.
Selbst bei ausgewogener Ernährung benötigen Tiere manchmal zusätzliche Nährstoffunterstützung. Beispielsweise sind die Böden in Deutschland jodarm, was sich auch auf das Futter auswirkt. Das Futter, das aus diesen Pflanzen hergestellt wird, und das Fleisch von Tieren, die damit gefüttert werden, enthalten ebenfalls wenig Jod. Um einen Jodmangel bei Tieren zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine ausreichende Jodversorgung zu achten. Expertenorganisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft raten zu einer adäquaten Jodversorgung. Für weitergehende Informationen können Tierbesitzer die Studien des Ministeriums einsehen.
Was Tierfutter von der menschlichen Ernährung unterscheidet, ist besonders für Tierbesitzer interessant. Stellen Sie sich vor, Sie möchten mit Ihrer Ernährung spezielle Ziele erreichen, wie Abnehmen, Muskelmasse aufbauen oder Krankheitssymptome lindern. Hierfür müssen Sie genau darauf achten, welche Nährstoffe und Energiemengen Ihre Nahrung enthält. Genauso sorgfältig muss man bei der Konzeption von Tierfutter vorgehen. Hunde und Katzen benötigen Nährstoffe in optimalen Mengen – nicht zu viel und nicht zu wenig – um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Der Nährstoffbedarf unserer Tiere unterscheidet sich oft erheblich von dem, was wir Menschen brauchen.
Ein gutes Beispiel ist das Wachstum: Kinder benötigen fast zwanzig Jahre, um auszuwachsen. Haustiere hingegen müssen diese Entwicklung oft in weniger als einem Jahr durchlaufen! Kein Wunder also, dass beispielsweise der Calciumbedarf eines Welpen fast dreimal höher ist als der eines Jugendlichen. Selbst ausgewachsene Hunde benötigen etwa die doppelte Menge an Calcium im Vergleich zu einem erwachsenen Menschen. Auch bei anderen Mineralstoffen, Proteinen, Fetten oder Vitaminen gibt es große Unterschiede. Hunde können beispielsweise keine Arachidonsäure produzieren, und Katzen nutzen Proteine auch zur Energiegewinnung. Daher sind die Anforderungen an Hunde- und Katzenfutter – insbesondere an ein Alleinfuttermittel – vergleichbar mit einem auf spezielle Lebenssituationen zugeschnittenen Ernährungsplan für Menschen!
Dann begann die Ära der Qualitätskrieger. Vor etwa fünfzehn Jahren rückte das Thema „schlechte Qualität“ im Futtermarkt in den Vordergrund. Plötzlich lag der Fokus nicht mehr auf der Menge der Nährstoffe im Futter, sondern auf hochwertigen Inhaltsstoffen wie Filetstücken, glutenfreien Kohlenhydraten und Superfoods. Anstelle von Ernährungsexperten übernahmen Marketinghipster das Ruder, die die Wolf-Diät als Ideal propagierten (Ein Hund ist kein Wolf! Für mehr Informationen siehe unseren Blogbeitrag zum Thema „Getreidefreies Futter“). Die Qualität der damaligen Futtermittel war größtenteils mangelhaft, daher war die Entwicklung zu hochwertigeren Rohstoffen und einer Sensibilisierung für das Thema durchaus positiv.
Doch oft wird vergessen, dass ein Futter in erster Linie alle Nährstoffe liefern muss, die Tiere benötigen. Es kommt also nicht primär auf die Rohstoffe an, sondern auf die enthaltenen Nährstoffe. Rohstoffe, wie z. B. Lammfleisch, Kartoffeln, Lachsöl, sind die Zutaten, die häufig beworben werden, um den Eindruck von Qualität zu erwecken. „Unser Futter enthält Bananen“ wird als besonderes Merkmal hervorgehoben, um die Attraktivität zu steigern. Nährstoffe hingegen, wie Proteine, Fette und Mineralstoffe, sind die essenziellen Bestandteile, die in den Rohstoffen enthalten sind. Es ist entscheidend zu verstehen, dass Hunde und Katzen einen Bedarf an diesen Nährstoffen haben, nicht an den Rohstoffen per se. Beispielsweise kann ein Katzenfutter, das zu wenig Taurin enthält, gesundheitliche Probleme verursachen, unabhängig davon, ob es aus dem feinsten Fischfilet oder Fleisch von „glücklichen Hühnern“ besteht. Bei Hunden gilt Ähnliches.
Heutzutage ist der Tierfuttermarkt von „Marketingfutter“ dominiert, kreiert von Leuten, die zwar in der Fotografie bewandert sind, aber weniger über optimale Tierernährung wissen. Solche Produkte stellen die Qualität der Rohstoffe in den Vordergrund, mit Schlagworten wie „Rohstoffe aus der Lebensmittelproduktion“, „Fleisch in Bio-Qualität“ oder „Fisch aus der Nordsee“. Diese Ansätze verleiten selbst Laien dazu, eine Beurteilung dieser Futtersorten zu wagen. Wenn man nicht weiß, was beispielsweise ein bestimmter Mineralstoffgehalt bedeutet, wird der Fokus auf diese leicht verständlichen, aber oft irrelevanten Aspekte gelenkt. So entstehen Futtermittel mit ansprechender Rezeptur, deren Calcium- oder Rohfasergehalte jedoch mangelhaft sind, weil ernährungsphysiologisch unwichtige Kriterien im Vordergrund stehen.
Getreide, das für Hunde normalerweise kein Problem darstellt, wird in der Marketing-Tierfutterszene verteufelt. Ein Futter, das Getreide enthält, ist fast unverkäuflich, wie wir in einem unserer Blogbeiträge thematisiert haben.
Angesichts dieser Verunsicherung durch Hersteller haben sich Bewegungen wie das Selberkochen oder BARFen entwickelt. Die Idee dahinter: Wenn man den Werbebotschaften nicht trauen kann und Tierfütterung scheinbar nur noch um wenige Schlagworte kreist, dann scheint es sinnvoll, das Futter selbst zuzubereiten. Doch funktioniert das wirklich so einfach? Laut Studien der Uni München, die Tierhalter nach dem Futter ihrer Hunde und Katzen befragen, sind nur ein Drittel der selbst zusammengestellten Rationen adäquat.
Aus meiner Erfahrung als Ernährungscoach kann ich bestätigen, dass häufig Mangelerscheinungen bei Hunden auftreten, die auf selbst zubereitetes Futter zurückzuführen sind. Rohstoffqualität ist wichtig, aber nur ein Aspekt eines guten Futters. Selbst die besten Fleischstücke sind nutzlos, wenn das Futter nicht genügend Jod, Mangan oder B-Vitamine enthält. Lassen Sie sich daher nicht nur von schönen Geschichten und Bildern einiger Hersteller verführen, sondern achten Sie auch auf die tatsächliche Kompetenz hinter dem Futter.
Bei der Auswahl von Tierfutter sollte der Schwerpunkt auf der Nährstoffzusammensetzung liegen, um den Bedarf Eurer Hunde und Katzen optimal zu decken. Es geht weniger um die Rohstoffe selbst, sondern darum, dass die enthaltenen Nährstoffe den Nährstoffbedarf der Tiere vollständig erfüllen. Hochwertige Rohstoffe können zwar nährstoffreicher sein, doch selbst ein solches Futter kann unzureichende Mengen an bestimmten Mineralstoffen oder Vitaminen enthalten. Ein unausgewogenes Futter kann langfristig die Gesundheit Eurer Haustiere beeinträchtigen. Daher gilt: „Nährstoffe vor Rohstoffen“.
Manche Futtermittel, die aus weniger hochwertigen Komponenten bestehen, schneiden in Tests gut ab, da in diesen vorwiegend die Nährstoffgehalte bewertet werden. Diese Ergebnisse spiegeln jedoch nicht unbedingt die Gesamtqualität des Futters wider. Die Qualität der Rohstoffe, wie das Fleisch und andere Zutaten, ist ebenfalls wichtig. Was genau unter „Qualität“ zu verstehen ist, kann jedoch variieren. Besuchen Sie für weitere Informationen unsere Seite „Hunde- und Katzenfutter von Reico“, wo wir erklären, was wir unter Qualität verstehen.
Einigkeit besteht darin, dass ein gutes Futter möglichst viele Nährstoffe aus den natürlichen Rohstoffen bewahren sollte. Das erfordert nährstoffreiche und hochwertige Grundstoffe. Doch Vorsicht: „Qualität“ bedeutet nicht nur ansprechende Bilder auf dem Etikett oder Marketing-Buzzwords. Seien Sie auch vorsichtig mit „modernen“ Herstellern, denen es an Kompetenz zur Beurteilung des wichtigsten Kriteriums eines guten Futters – der Nährstoffversorgung – mangelt. Solche Hersteller konzentrieren sich oft mehr darauf, eine ansprechende Geschichte zu erzählen, als auf die tatsächliche Qualität des Futters. Bleiben Sie skeptisch gegenüber solchen „Marketing-Herstellern“.